BIOS-Updates wegen Meltdown und Spectre
Veröffentlicht von Multimediacom in Hardware · 21 Januar 2018
Noch ist der Spuk um die Horrorlücken Meltdown
und Spectre nicht vorbei. Die ersten Security-Patches zu Meltdown und
Spectre schützen zumindest auf Betriebssystemebene. Da es sich bei den
Prozessorlücken um Hardware-Fehler handelt, führt jedoch kein Weg an
Firmware oder Microcode- Updates vorbei. Denn nur zusammen mit dem
Hardware-Patch entfaltet der Schutz seine Wirkung. Allerdings warnen wir
an dieser Stelle auch vor einigen Problemen: Sie müssen bei
BIOS-Updates genau wissen, was Sie tun, da wichtige Systeminformationen
neu geschrieben werden. Wer sich nicht mehr ganz sicher ist, wie das
geht oder das zum ersten Mal tut, wirft bitte einen Blick in diese Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Probleme mit Haswell und Broadwell
Ausserdem wurde nun bekannt, dass erste
System-Upgrades zu Haswell und Broadwell zu plötzlichen Neustarts
führen. Dazu hat Intel jüngst ein Statement veröffentlicht.
Lesen Sie daher die Update-Informationen der jeweiligen Dateien sehr
genau durch. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, denn im Moment stehen sowieso
noch viele Patches aus, obwohl Intel versprochen hat, bis zum 15. Januar
für 90 Prozent aller Prozessoren der vergangenen fünf Jahre mit Updates
zu versorgen.
Wichtig:
Unter Umständen verwenden nicht alle Prozessoren
verschiedener Notebooks die gleiche BIOS-Version. Finden Sie heraus,
welcher Prozessor in Ihrem tragbaren Computer oder All-in-One-System
installiert ist und gleichen Sie dies mit der Dokumentation in Ihrem
Download ab, bevor Sie das BIOS-Update installieren. Suchen Sie unter
Windows nach msinfo32.exe und klicken Sie auf das Systemprogrogramm, um
alle Informationen über Ihr System einzusehen. Alternativ hilft ein Tool
wie CPU-Z.
Acer
Acer schreibt, man werde die neusten Patches
aktiv testen und die Datenbank laufend aktualisieren. Zu den betroffenen
Modellen gibt es auf der Herstellerseite unter «Affected Models» eine Übersicht. Zur Identifikation des zu patchenden Rechners hilft die Treiberseite, bei der man die Modell- oder Seriennummer in der Suchleiste eintippen kann, um einen Update-Assistenten herunterzuladen.
Asus
Asus hat für seine Motherboards erste Microcode-Patches veröffentlicht. Das sind bis jetzt die Chipsätze der sechsten, siebten und achten Generation:
X99, X299
Z370, Z270, H270, Q270
B150, B250, H110, Q170, Z170
Zu den Update-Tools für Laptops und PCs des taiwanesischen Herstellers gelangt man ebenfalls über diese Support-Seite. Man wird dann aufgefordert, seine Modellnummer näher zu spezifizieren und erhält einen Update-Assistenten.
Weitere Hersteller mit System-Updates
MSI
MSI hat die ersten BIOS-Updates gegen Meltdown und Spectre für einige Motherboards zur Verfügung gestellt.
Verfügbar sind neben den Aktualisierungen für die Z370er-Serie Updates
für die Reihe Z270, H270 und B250; Z170, B150 und H110 sowie X99 und
X299.
Gigabyte
Gigabyte hat Patches für zahlreiche Bretter mit
Intels sechster, siebter und achter Generation und für die X99er- bzw.
X299er-Plattformen veröffentlicht. Hier gibt es einen Überblick über alle gepatchten Plattformen.
HP
Bei HP durchsuchen Sie die Support-Datenbank
mit Stichworten wie EliteBook 840 G3 bios nach Ihrem Modell. Vor der
Aktualisierung des BIOS werden Tools und Informationen wie Ihre
Gerätenummer benötigt. Diese steht auf der Unterseite oder Rückseite
Ihres Geräts. Wählen Sie das Betriebssystem wie z.B. Microsoft Windows
8.1 (64-Bit) aus, das Sie auf Ihrem Computer verwenden und befolgen Sie
die weiteren Anweisungen.
Lenovo
Lenovo hat Updates für IdeaPads, ThinkPads, ThinkCentres, ThinkStations und weitere Client-Systeme bereitgestellt.
Bei Lenovo wird bei der Suche nach den Update-Assistenz-Tools auch der
«Schweregrad» der Patches angezeigt. Ist in der Download-Liste von
«Recommended» («Empfohlen») die Rede, kann man von den aktuellen
Systemaktualisierungen ausgehen.
Dell/Alienware
Dell hat eine Liste
mit aktuellen BIOS-Informationen aufgeschaltet. Die Daten werden für
Kunden zur Planung bereitgestellt. Die entsprechenden Links sollen mit
der Zeit noch ergänzt werden.
Apple
Bei Apple-Mac-Computern ist ein EFI-Update in
der Regel Teil der Systemaktualisierung. Mac-Anwender auf High Sierra
sollten die neusten Updates über den Mac App Store bereits erhalten
haben. Die Sicherheitslücke Meltdown hatte Apple bereits mit dem Update
auf 10.13.2 im Dezember 2017 geschlossen. Die Cupertiner planen zudem
weitere Schutzmassnahmen über den Safari-Browser.
Microsoft
Bei Microsofts Surface-Reihe werden die neusten
Firmware-Patches über die Windows-Update-Zentrale eingespielt. Die
Redmonder haben den Notfall-Patch für Windows 10 schon früh
veröffentlicht (4. Januar), der jedoch aufgrund eines Fehlers auf
einigen Modellen nicht richtig installiert wurde. Folgende Geräte
sollten das Firmware-Upgrade bekommen haben:
Surface Pro 3
Surface Pro 4
Surface Book
Surface Studio
Surface Pro Model 1796
Surface Laptop
Surface Pro with LTE Advanced
Surface Book 2