Welche Computermaus ist die richtige?
Veröffentlicht von Multimediacom in Hardware · 21 Januar 2018
Der eine schwört
auf die klassische Maus mit Kabel, der andere nutzt lieber eine
kabellose Trackballmaus. Der nächste verzichtet ganz auf externes
Zeigegerät und steuert sein Laptop mit dem eingebauten Touchpad.
Sogar sogenannte vertikale Mäuse gibt es - und nicht zu vergessen die
Touchscreens. Schaut man genau hin, ist die Vielfalt an Eingabegeräten
überraschend gross. Doch welche Maus ist für wen besonders gut geeignet?
Vor allem technische, aber auch ergonomische Aspekte spielen hier eine
grosse Rolle.
Bereits in den 1960er Jahren wurden Vorgänger
der heutigen Computermaus entwickelt. Ihren Durchbruch feierte das
Zeigegerät aber erst, als Computer mit grafischer Benutzeroberflächen
aufkamen, erzählt Andreas Hentschel vom «Chip»-Computermagazin: «Seitdem
haben sich dann im Prinzip nur noch Kleinigkeiten verändert.»
Lange Zeit funktionierte die konventionelle Maus mechanisch. Heute
werden aber optische Sensoren verbaut, erklärt Hentschel. «Die Mäuse
haben eine Diode auf der Unterseite, mit der die Unterlage beleuchtet
wird. Ein Sensor verarbeitet das zurückgeworfene Licht und erkennt so
die Bewegungen.» Das funktioniere aber nur, wenn die Maus auf leicht
strukturierten Flächen hin- und hergeschoben wird. Auf sehr glatten oder
durchsichtigen Flächen - beispielsweise einer Glasplatte - ist es
hilfreich, ein Mauspad zu verwenden.
Drahtlose Mäuse
Neben Mäusen mit USB-Anschlusskabel gibt es zwei
Arten von drahtlosen Mäusen. «Auf der einen Seite gibt es da Funkmäuse,
bei denen ein Empfangsteil in die USB-Buchse des Rechners gesteckt
wird», erklärt Hartmut Gieselmann vom Fachmagazin «c't». Auf der anderen
Seite gebe es Mäuse, die sich per Bluetooth mit dem Computer verbinden -
praktisch, wenn wenige oder gar keine USB-Ports mehr verfügbar sind.
Gamer setzten in jedem Fall auf Mäuse mit Kabel -
denn die sind im Zweifelsfall noch minimal schneller, meint Hentschel:
«Bei sogenannten Gamingmäusen gibt es ausserdem neben den normalen
Funktionstasten weitere frei belegbare Tasten.»
Tendenziell wird die klassische Maus allerdings
von Touchscreens verdrängt, stellt Gieselmann fest. Die Wischerei darauf
sei aber nur sinnvoll, wenn das ganze Betriebssystem auch darauf
ausgerichtet ist.
Das Zeigegerät der Wahl hängt auch immer vom
Einsatz ab, erklärt Hentschel. Laptops, die insbesondere für die Nutzung
unterwegs gedacht seien, verfügten immer über eine integriertes
Mausgerät in Gestalt eines Touchpads, manchmal auch eines Trackpoints.
Ergonomie
Natürlich gibt es auch Vorlieben, aber eine ganz
gewichtige Rolle spielt die Ergonomie. Denn während der eine mit der
klassischen Maus wunderbar zurechtkommt, klagt ein anderer vielleicht
über einen sogenannten Mausarm, bedingt durch die einseitige Belastung.
«Je nach Eingabegerät entstehen jeweils
unterschiedliche Belastungen für das Hand-Arm-System», erklärt Sascha
Wischniewski von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(BAuA). Beim Nutzen einer Vertikalmaus sei die Handgelenksstellung etwa
anders als bei einer konventionellen Maus. Ratsam sei grundsätzlich eine
regelmässige Änderung der Belastung, zum Beispiel durch einen
Handwechsel. Auch das Vermeiden von sich stark wiederholenden Bewegungen
sei zum Vorbeugen von Beschwerden wichtig.
Und: Die Maus muss zum Nutzer passen. Laut
BAuA-Leitfaden sollte sie ergonomisch geformt sein, also unter anderem
an die Handgrösse des Nutzers angepasst und ohne grösseren Kraftaufwand
bedienbar sein. Ausserdem sollte sie so auf dem Schreibtisch
positioniert sein, dass der Unterarm des Nutzers aufgestützt werden
kann. Wenn möglich, sollten Nutzer gelegentlich auf die Maus verzichten
und stattdessen Tastenkürzel nutzen. Denn kleine Mauspausen entlasten.
Wer trotzdem unter Belastungsbeschwerden leidet,
sollte sich an die Fachkraft für Arbeitssicherheit im Betrieb oder den
Betriebsarzt werden, erklärt Wischniewski: «Er kann für Beschäftigte auf
individueller Basis und mit direktem Aufgabenbezug den Einsatz
alternativer Arbeitsmittel prüfen.»
Wer auch oder insbesondere privat Mausarm-Probleme hat, testet am besten
verschiedene Alternativen - beginnend mit einer Handgelenkauflage, rät
Gieselmann. Bringt das dem Gelenk nicht die erhoffte Entlastung, kann
man eine Trackballmaus, mit der man den Mauszeiger mit den Fingern über
eine bewegliche Kugel steuert, oder auch eine Vertikalmaus ausprobieren.